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Ein deutsches Startup sorgt mit Moos für saubere Luft in Smog-belasteten Städten. Die geniale Erfindung des Unternehmens nennt sich CityTree und das Konzept hört sich fast zu schön an um wahr zu sein.
Luftverschmutzung ist eines der bedeutendsten Probleme unserer Zeit. Sie ist nicht nur mutmaßlich für den Klimawandel verantwortlich, sondern schadet auch direkt unserer Gesundheit. Insbesondere in den großen Metropolen rund um den Globus hat die Belastung durch Smog rasant zugenommen. Manchen Schätzungen zufolge stirbt in Großstädten jeder siebte Einwohner an den Langzeitfolgen verpesteter Luft. Höchste Zeit etwas Wirksames zu Unternehmen. Die Bemühungen der Regierungen den Abgasausstoß zu reduzieren sind bislang von mäßigem Erfolg gekrönt. In jedem Fall dauern die bisherigen Maßnahmen zu lang.
Glücklicherweise war auch der Markt in der zwischenzeit nicht untätig. Die weltweite Forschung im Bereich der Green Technologies hat in den letzten Jahren unzählige neue Entwicklungen und Konzepte hervorgebracht, die hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen. Eine dieser Entwicklungen ist der sogenannte CityTree des Dresdner Startups “Green City Solutions”. Hinter dem eher unscheinbaren Namen verbirgt sich ein IT-gestützter Bioluftfilter in Form eines vertikalen Pflanzendisplays, das sich über Solarkraft und einen Wassertank selbst versorgt. Sensoren nehmen Informationen über die Wetterlage und den Zustand der kultivierten Moose auf dem Display auf und veranlassen je nach Bedarf die Abgabe von Wasser und Dünger. Dadurch können die Moose an Orten gedeihen, an denen sie normalerweise nicht überlebensfähig wären. Im Gegenzug säubert ein CityTree, der lediglich eine Stellfläche von etwa 4 m2 benötigt, so viel Stadtluft wie 275 Bäume. Innerhalb eines Jahres nimmt das Moos eines Displays rund 240 Tonnen CO2 auf. Dadurch wird die Luftverschmutzung in einem Umkreis von 50 Meter um 30 % reduziert. Da fallen die 4 Tonnen CO2, die bei der Herstellung entstehen, kaum mehr ins Gewicht.
Der CityTree bringt aber noch weitere Vorteile mit sich. Im Sommer sorgt er in seiner direkten Umgebung für angenehme Kühle. Passanten können es sich auf einer der Bänke gemütlich machen, über das integrierte W-Lan im Internet surfen und die frische Luft genießen. Sogar Ladestationen für E-Bikes können in den CityTree eingebaut werden und ebenfalls implementierbare Displays und Anzeigen eröffnen die Möglichkeit für Werbeeinnahmen. Bei alldem sehen die CityTrees auch noch dekorativ aus.
Erste CityTrees sind bereits in Städten überall auf der Welt im Einsatz, unter anderem in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Italien und Mazedonien. Auch Hong Kong hat ein solches Moosdisplay aufgestellt. Wenn diese Projekte die Erwartungen erfüllen, könnten schon bald in allen Großstädten CityTrees stehen. Vielleicht brauchen dann auch die Bewohner des besonders von Smog verseuchten Peking nicht mehr mit Atemmasken auf die Straße gehen.